Gut Biberkor, landschaftlich prägend auf einer Anhöhe nahe des Starnberger Sees gelegen, blickt auf eine knapp 1.000-jährige Geschichte zurück. Mittlerweile ist auf dem Areal die Montessori Schule Gut Biberkor beheimatet. Unter Fortführung des sozialen Gedankens des Ortes sollen künftig ergänzende Nutzungen entstehen, die Gut Biberkor nicht nur zu einem Lern-, sondern auch zu einem lebendigen Arbeits- und Lebensort werden lassen.
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Das ehemalige Herrenhaus mit seiner anschließenden Stallung bildet mit den weiteren Gebäuden des dreiseitigen Gutshofensembles rund um die mittig stehende Linde den Mittelpunkt dieses Areals. In diesem Kontext soll der neu errichtete Ersatzbau sowohl an seine historische Bedeutung als Gutsherrensitz, als auch an den dazugehörigen Stall- bzw. Werkbereich anknüpfen. Vor dem Hintergrund der pädagogischen Nutzung durch die Montessori-Schule wird das Gebäude schwellenlos zugänglich gemacht und vermittelt durch eine einladende und offene Gestaltung zwischen dem Lindenhof und dem im Westen gelegenen Schulhof.
Im Sinne der historischen Wirtschaftseingänge findet sich die Haupterschließung an den Gebäudelängsseiten wieder, welche mittels eines durchgesteckten Eingangsbereichs eine neue Verbindung zum ehemaligen Internatsgebäude schafft. Ergänzt wird dieser durch einen weiteren Erschließungskern im Norden des Gebäudes. Der im Erdgeschoss befindliche Werkstattbereich zur pädagogischen Ausbildung, welcher flexibel als handwerklicher und hauswirtschaftlicher Lernort genutzt werden kann, öffnet sich über große Schiebetüren zum Lindenhof und dem westseitigen Schulhof und stellt damit einen fließenden Übergang zwischen Schule und Gut dar.
Im darüber liegenden Obergeschoss sind die der Schulverwaltung dienlichen Büroräume angeordnet, sie werden durch weitere Büroräume im Dachgeschoss ergänzt. Hier ist ebenfalls der große Saal situiert, der sich den großzügigen Dachraum zu Nutzen und diesen erlebbar macht und künftig für Lehrveranstaltungen der Akademie genutzt wird.
Das Lern- und Wohnhaus nimmt in seiner Gestaltung Bezug zum historischen und örtlichen Kontext als Bestandteil des Gutshofensembles, öffnet das Gebäude zugleich für die pädagogische und inklusive Nutzung durch die Schule und rückbesinnt sich durch die Gutsherrenwohnung ebenfalls auf seine ursprüngliche Wohnnutzung.
Architekten:
meck architekten gmbh
Axel Frühauf
Mitarbeit:
Friederike Henne (Projektleitung), Karla Laukeningkat, Theresa Michl, Stefan Zöls
Baudurchführung:
meck ingenieure gmbh