Dem historischen Bezug der Stadt Weiden als Standort der Keramikherstellung entlehnt, bestimmt die den massiven Außenwänden vorgehängte, offene und in ihrer Struktur semi-transparente Bekleidung aus seriellen, weiß glasierten Keramikelementen die Erscheinung der Fassaden. Mit dieser Hülle und dem irisierenden Spiel aus Licht, Schatten und Spiegelungen darauf wird das Nordoberpfalz Center zum identifizierbaren Gebäude und zur besonderen Adresse in Weiden: einer neuen Kathedrale des Handels.
Die perspektivische Wahrnehmung der Baukörper aus den Straßen und den engen Gassen heraus erzeugt einen mannigfaltigen Wechsel zwischen offener und beruhigend geschlossener Gestalt. In fast geheimnisvoller Anmut gibt das Gebäude nie den gesamten Einblick auf sein Inneres frei und weckt die Neugier der Betrachter.
Durch die Reihung der stabförmigen Keramikelemente und die nach oben hin stufenweise gestaffelte und abnehmende Dichte des keramischen Kleides entstehen vertraute städtische Elemente der vertikalen und horizontalen Gliederung, die eine sympathische Maßstäblichkeit sicherstellen.
Bei Tageslicht wirkt die Keramikoberfläche als Lichtfilter und außenliegende Verschattung. Nachts wechselt die Lichtsituation: Das Gebäude leuchtet von innen heraus und erlaubt Einsicht in Struktur und Inhalt. Die massiven Außenwände aus dunkel eingefärbtem Stahlbeton schmiegen sich mit ihren ruhigen, großformatigen Lochfassaden an den Charakter der historischen Massivbauten an, die das Bild der Weidener Altstadt prägen.
Wettbewerb: 1. Preis, 2015
Planungsbeginn: Mai 2015
Fertigstellung: Januar 2020
Architekten:
meck architekten gmbh
Andreas Meck †, Axel Frühauf
Mitarbeit:
Wolfgang Amann (Projektleitung), Nina Brechtel, Tobias Jahn, Juliane Keck, Nikolija Stamenkovic (Projektleitung), Stefan Zöls
Baudurchführung:
m3 Bauprojektmanagement GmbH
Fotografie:
Michael Heinrich
Fakten:
Objektplanung Gebäude: Chapman Taylor Architektur und Städtebau Planungsgesellschaft mbh