Das Neue Rathaus ordnet die städtebauliche Situation in Maitenbeth neu und stärkt den historischen Ortskern. Die wichtigen Blickbeziehungen auf die alte Post und den Dorfkern bleiben durch den Knick der langen Westfassade erhalten. Mit dem Knick entsteht auch eine rechtwinkelige Raumkante zur alten Post, sie schenkt dem Kirchplatz Halt, geometrische Klarheit sowie einen wohltuenden räumlichen Abschluss. Mit der Zugangssituation vom Kirchplatz aus entsteht ein öffentlicher Raum von hoher Aufenthaltsqualität. Zum Kirchplatz öffnet sich ebenerdig auch der Ratssaal mit voller Breite, Demokratie wird öffentlich.
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Präzise reagiert das Neue Rathaus auf den ländlichen Kontext von Maithenbeth. Es sucht nicht den spektakulären Auftritt, sondern Selbstverständlichkeit. Die innere Organisation reagiert feinsinnig auf die bestehende Topographie und vermittelt zwischen den unterschiedlichen Außenniveaus. Über die geschickte Anordnung der beiden Zugänge und eines Lifts sind alle Ebenen barrierefrei erschlossen.
Die Form des Satteldaches mit seinen teils weiten Dachüberständen, geputzte, massive Außenwände mit Lochfassaden und Fensterfaschen sowie die Farbgebung sind dem dörflichen Kontext entlehnt: Der raue Außenputz, der bei Streiflicht eine besondere Haptik und Plastizität entfaltet, ist an der gegenüber stehenden Kirche St. Agatha zu finden. Der blaugrüne Farbton der Holzbinder stammt vom Denkmal der alten Post. Gestaltungselemente wie Holzvertäfelungen, durchlaufende Sitzbänke, die Gliederung der Innenräume mit horizontalen Leisten sind traditionelle Elemente der ländlichen Baukultur und schaffen eine Atmosphäre der Vertrautheit. Gebaute Normalität.
Wettbewerb: 1. Preis, 2013
Planungsbeginn: Juli 2013
Fertigstellung: Mai 2016
Architekten:
meck architekten gmbh
Andreas Meck †, Axel Frühauf
Mitarbeit:
Isabel Protschky, Nanjana Sterzik, Carlos Wilkening (Projektleitung), Felix Zeitler
Baudurchführung:
Thomas Hammer
Fotografie:
Michael Heinrich
Auszeichnungen: