Auf einem ehemaligen Kasernengelände am südlichen Rand des Olympiaparks München ist ein neues Wohnquartier entstanden. Das kompakte Wohngebäude Bauabschnitt F1 ging aus einem ersten Preis eines Wettbewerbsverfahrens hervor. Gleichzeitig wurden die Wohngebäude der Bauabschnitte E1 und E4/E5 jeweils für unterschiedliche Wohnungsbauträger realisiert. Der Wohnungsbau spricht eine klare, sachliche Architektursprache ohne modische Attitüden. Er zeigt, dass auch unter den systemimmanenten, erschwerten Rahmenbedingungen im kommerziellen Wohnungsbau eine hohe Wohn- und Gebäudequalität zu erreichen ist.
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Das Programm vornehmlich kleinerer 1,5- und 2-Zimmerwohnungen und die Ausrichtung des Grundstücks führen typologisch zu einem System aus Laubengangerschließung und Spännertypus. Die Wohnungen darin werden über zwei Treppenhäuser erschlossen. Entlang der kurzen Laubengänge liegen die kleinen Wohnungen mit einer Nebenraumzone aus Küche und Bad, die einen Puffer zwischen der Erschließung und den Individualräumen bildet. An den Stirnseiten der Laubengänge befinden sich jeweils die von Ost nach West durchgesteckten, größeren 3- und 4-Zimmer-Wohnungen.
Die Fassaden spiegeln die klar strukturierten Grundrisse wider, die sich über die gesamte Breite zur Sonne und zur Landschaft nach Westen öffnen. Die eingezogenen Loggien bieten geschützte Freibereiche und erzeugen mit ihren unterschiedlichen Tiefen ein lebendiges Spiel von Licht und Schatten. Den Erdgeschosswohnungen ist jeweils eine Terrasse mit privatem Garten zugeordnet. Die weiß verputzten Wandflächen sorgen mit den anthrazitfarbenen Fassadenbekleidungen aus Faserzementplatten und den grau gestrichenen Fensterelementen für ein nobles, zurückhaltendes Erscheinungsbild. Der orangefarbene Sonnenschutz ist durch die Bewohner individuell regulierbar und erzeugt einen stetigen Farbwechsel auf der Fassade.
Das Wohngebäude ist schwellenfrei geplant; die Wohnungen entsprechen den Richtlinien der Landeshauptstadt München für geförderten Wohnungsbau in Kosten und Quadratmetern.
Wettbewerb: 1. Preis, 2000
Planungsbeginn: April 2001
Fertigstellung: Januar 2004
Architekten:
meck architekten
Prof. Andreas Meck †
Mitarbeit:
Wolfgang Amann, Peter Fretschner (Projektleitung), Peter Sarger
Fotografie:
Michael Heinrich, München
Auszeichnungen: