Im Abdruck des Bestandskindergartens zeigt sich der Ersatzneubau als ruhiger und unaufgeregter, zweigeschossiger Flachdachbau. Der Kindertageseinrichtung liegt eine klare und einfache Struktur zugrunde. In jedem Geschoss sind vier quaderförmige Einheiten um einen zentralen und offenen Erschließungsraum jeweils im 90° Winkel zueinander angeordnet, wodurch die bildliche Figur einer Windmühle entsteht.
Kinderkrippe und Kindergarten werden über die Geschossigkeit des Gebäudes separiert. Jeweils ein Gruppenraum mit angegliedertem Kleingruppenraum, Schlafraum und Sanitäranlagen stellt eine Einheit dar. Die ebenerdigen Krippeneinheiten werden durch eine Kreativeinheit mit Atelier, Hauswirtschaftsraum, Küche und angrenzender Gärtnerei sowie einer Personaleinheit im Bereich des Eingangs zur Überwachung der Ein- und Ausgänge der Kindertageseinrichtung ergänzt.
Im Obergeschoss gliedert sich neben den Kindergarteneinheiten der Mehrzweckraum an. Der umlaufende Rundgang mit dreiseitiger Verbindung zum Garten ermöglicht nicht nur einen direkten Zugang ins Freie, sondern bietet darüber hinaus die Möglichkeit, den Mehrzweckraum außerhalb der regulären Öffnungszeiten für Feste, kleine Ausstellungen oder Veranstaltungen des Familienzentrums zu nutzen.
Die Kindertageseinrichtung ist als einfacher Holzbau konzipiert. Durchgängige Materialschichten sowohl innen wie auch außen, machen das Gebäude für die kleinen Nutzer*innen verständlich und begreifbar. Eine Bekleidung der Außenwände mit einer naturbelassenen, vertikalen Lärchenschalung verleiht eine natürliche und ehrliche Haut.
Der auskragende Rundlauf mit Verschattungselementen reduziert externe Wärmelasten im Sommer und nutzt im Winter die tiefstehende Sonneneinstrahlung. Der Neubau sieht die Nutzung einer Wärmepumpe mit Erdsonden vor. Die Erdsonden dienen im Sommer auch zur Kühlung der Fußbodenaktivierung. Auf dem Dach sorgt Photovoltaik für eine lokale, regenerative Stromerzeugung.
Wettbewerb: 2. Preis, 2023
Architekten:
meck architekten gmbh
Axel Frühauf
Mitarbeit:
Sophia Fahl, Jan-Philip Schäfer. Stefan Zöls
