Das Planungsreferat München ist im Hochhaus von Hermann Leitenstorfer untergebracht, das als zeichenhaftes Gebäude in der Münchener Innenstadt ablesbar ist. Weil ein Teil der Behörde in das gegenüberliegende ehemalige Verwaltungsgebäude der Stadtwerke ziehen sollte, musste dieses mit einem Kopfanbau erweitert werden. Beide Gebäude treten, in unmittelbarer Nachbarschaft gelegen, mit ihren Ziegel-Lochfassaden markant in Erscheinung.
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Flächenbündig sitzende Metallfenster betonen die körperhafte Erscheinung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes und geben ihm Charakter. Der Entwurf für die neue Fassade nimmt darauf Bezug: Die Lochfassade, die Materialsichtigkeit, Größe und Proportion der Fenster, die Farbe Rot. Gleichzeitig werden diese Themen weiterentwickelt und abgewandelt. Die materialeigene Strukturierung im ziegelrot eingefärbten Beton korrespondiert mit der rohen Lebendigkeit des Ziegels, ohne das Neue zu verleugnen. Die Fassade erhält dadurch Tiefe und eine individuelle Prägung. Die Farbe bindet die Erweiterung in den Bestand ein und verweist inhaltlich auf das Muttergebäude des Planungsreferates. Gleichzeitig wird mit der Übernahme der Höhe des bestehenden Verwaltungsgebäudes die Vertikale des Kopfanbaus betont. Die Zugehörigkeit zum Hochhaus des Planungsreferates wird im Stadtraum augenscheinlich.
Aufgrund eingeschränkter Möglichkeiten zur Lastabtragung ist die Ortbeton-Sichtfassade als siebenstöckiges monolithisches Bauteil im Dachgeschoss hängend gleitend gelagert und damit gänzlich frei von störenden Dilatationsfugen.
Gutachterverfahren: 2004
Planungsbeginn: Juni 2005
Fertigstellung: Juli 2007
Architekten:
meck architekten
Prof. Andreas Meck †
Projektleitung:
Wolfgang Amann, Bernd Bayer (Projektleitung), Susanne Frank
Baudurchführung:
Sebastian Kruppa
Fotografie:
Michael Heinrich, München