Die Pfarrgemeinde nennt eine liebenswerte kleine Kirche ihr Eigen. Selbstbewusst steht sie oben am Hang. Das neue Pfarrheim respektiert die Bedeutung der Kirche, Auftritt und Materialität üben sich in Bescheidenheit. Das Gebäude ist ganz aus Beton gegossen und leugnet seine Entstehungszeit nicht. Zwischen Pfarrheim und Kirche entsteht ein Platz, der die beiden Häuser zu einem Ensemble verbindet. Pfarrsaal und Foyer öffnen sich in ihrer ganzen Breite zur Kirche. Die Kirchenfassade wird damit zur Begrenzung des Raumes und gibt dem Pfarrsaal Weite, Sinn und Zugehörigkeit.
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Im Innern ist das Gebäude mit Eichenholz ausgekleidet. Die Bodenflächen sind aus Asphalt gegossen und auch die Treppen und die angrenzenden Wand- und Brüstungsflächen sind damit überzogen. Fugenlos erstellt und geschliffen sind die Flächen wertig in ihrer Erscheinung und robust im Gebrauch. Im Pfarrsaal verleiht die Wandverkleidung aus Weidengeflecht dem Raum mit dem besonderen Geruch und einer angenehmen Akustik eine unverwechselbare Sinnlichkeit. Weiß geputzte Jugendräume öffnen sich zu einem Innenhof. Entsprechend ihrer Bedeutung nimmt die Höhe der Räume dem Hang folgend nach Norden ab.
Der sich nach außen geschlossen zeigende Baukörper überrascht mit lichtdurchfluteten Innenräumen. Über gezielte Einschnitte fällt das Licht in das steinerne Volumen ein und erzeugt im Zusammenspiel mit Raum und Materialität vielfältige, differenzierte Stimmungen. Zur Platzseite ist das Volumen ausgehöhlt. Über diese große Öffnung fällt warmes Westlicht tief ins Innere. Während der Dunkelheit dreht sich die Wirkung um: Die äußere, geschlossene Hüllfläche tritt zurück. Über die große Öffnung zum Platz strahlt das Herzstück des Gebäudes, der Saal mit dem Foyer, als große Raumeinheit nach außen. Die Beziehung zwischen Alt und Neu, zwischen Kirche und Pfarrsaal wird als entwurfsbestimmendes Thema im Licht ablesbar.
Wettbewerb: 1. Preis, 2001
Planungsbeginn: November 2001
Fertigstellung: Mai 2004
Architekten:
meck architekten
Prof. Andreas Meck
Mitarbeit:
Johannes Bäuerlein, Susanne Frank (Projektleitung), Peter Sarger, Erwin J. Steiner
Objektüberwachung:
Karlheinz Beer
Fotografie:
Michael Heinrich, München
Auszeichnungen: