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Nikodemuskirche, München,
2011

Der Glockenturm der neuen Nikodemuskirche, welcher die Glocken der alten Kirche trägt, und der Turm der katholischen Kirche Allerheiligen spannen die Siedlung Alte Heide auf. Der von uns konzipierte Neubau zeigt sich als ruhiger, unaufgeregter Baukörper mit einer differenzierten Dachlandschaft aus geneigten Dächern, welcher sich ganz selbstverständlich und harmonisch in die Umgebung einfügt. In respektvollem Umgang mit der Nachbarschaft werden die Höhen der Nachbargebäude aufgenommen und der Neubau damit in seiner Höhenentwicklung mit seiner Umgebung verknüpft.

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Die unterschiedlichen Nutzungseinheiten von Kirche, Gemeindehaus, Pfarramt und Pfarrerwohnung werden in einem äußerst kompakten und multifunktionalen Baukörper zusammengefasst. Die innere Organisation des Neubaus ist von einem Höchstmaß an Flexibilität bestimmt. Unterschiedlichste Nutzungsszenarien werden über die Zusammenschaltbarkeit einzelner Räume und Raumgruppen ermöglicht, die einzelnen Räume bleiben hierbei stets eigenständig nutzbar und können gegebenenfalls auch fremdvermietet werden. Bei großen Festen können die erdgeschossigen Nutzungen von Kirche und Gemeindehaus in den Hof erweitert werden. Überschattet von einem Baum besitzt die gemeinschaftliche Freifläche hohe Aufenthaltsqualität.

Im Kirchenraum sind unterschiedlichste Formen der Bestuhlung und Bespielung möglich. Taufstein, Kreuz und Orgel werden aus der alten Kirche übernommen. Diese spannen für die Gemeindeglieder den Bogen von der alten zur neuen Kirche. Ganz in der Tradition des evangelischen Kirchenbaus haben wir bei der Konstruktion des Bauwerks der Angemessenheit der Mittel große Bedeutung beigemessen. Einfache, robuste Materialien tragen Sorge für eine wirtschaftliche Bauweise und niedrige Unterhaltskosten, ohne dem Bauwerk ein würdevolles Altern zu verwehren.

Im Bereich der Kirche werden die Abbruchziegel aus der alten Kirche wiederverwendet. Hier schließt sich der Kreis. Die Oberfläche ist weiß geschlämmt. Eine hochwertige und lebendige Wand entsteht. Gleichzeitig wird der Kirchenraum auf diese Weise mit den anderen Räumlichkeiten, welche herkömmlich weiß geputzt sind, auch in der Materialgebung räumlich zusammengebunden. In Anlehnung an das bestehende Kirchendach ist auch für den Neubau eine Holzkonstruktion vorgesehen. Das Bild der Arche steht hierbei Pate. Die unterseitige Verschalung aus heimischen Eichenbrettern verleiht dem Raum eine angenehme, freundliche Atmosphäre und eine hervorragende Akustik.

Als Massivbau konzipiert, ist der Baukörper außenliegend hochwärmegedämmt. In Verbindung mit den damit verbundenen innenliegenden Speichermassen können im Rahmen des Passivkonzeptes die Heizkosten mit einfachsten Mitteln dauerhaft niedrig gehalten werden.

Wettbewerb: 2. Preis, 2011

Architekten:

meck architeken

Prof. Andreas Meck †

Mitarbeit:

Benjamin Eder, Martina Frieling, Axel Frühauf, Tobias Jahn

 

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