Haidhausen im Münchner Süd-Osten, auch Franzosenviertel genannt, ist geprägt durch dichte Blockrandbebauung, die einen ungewöhnlich hohen Anteil älterer Bausubstanz aus der Zeit vor 1914 aufweist. Auf einem Grundstück, das von der Lothringer Straße bis zur Rosenheimer Straße reicht, umfasst die neu entstandene Anlage drei voneinander getrennte, fünfgeschossige Gebäudeteile mit insgesamt 16 Wohnungen, ein gemeinsames Untergeschoss mit Tiefgarage und einen denkmalgeschützten Altbau. Die Verbindung der beiden Straßen kann bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgt werden.
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Die Baukörper reihen sich entlang der neugestalteten öffentlichen Durchwegung auf und bilden durch die einheitliche Gestaltung ein neues bauliches Ensemble. Bestehende Baulücken werden geschlossen und es entstehen begrünte, introvertierte Wohn-Innenhöfe mit hoher Aufenthaltsqualität. Mit der zusätzlichen, von den Bewohnern individuell zu öffnenden Lärm- und Klimafassade mit Glas- sowie Sonnenschutzelementen werden die Balkone zu geschützten Freibereichen, die als Zwischenklimazone genutzt werden können. Gleichzeitig entsteht so ein sich ständig änderndes Farb-, Licht- und Schattenspiel auf der Fassade.
Den großzügig geschnittenen Wohnungen liegt ein flexibles Nutzungskonzept zugrunde. Durch die Ausbildung eines eingestellten Versorgungskerns können je nach Nutzprofil unterschiedliche Wohnformen umgesetzt werden. Die auf beiden Seiten durchgehenden Fensterbänder unterstützen den loftartigen Charakter der Wohnungen. Die Glasfassaden werden durch die flexible Anordnung von geschlossenen Paneelen an die jeweilige Grundrissform angepasst. Dieses Spiel belebt die Fassadengestaltung und wird zum Ausdruck von Individualität in der Stadt.
Planungsbeginn: August 1998
Fertigstellung: April 2009
Architekten:
Leistungsphase 1 mit 2:
Andreas Meck †, München (meck architekten)
und Stephan Köppel (Architekt)
ab Leistungsphase 3:
meck architekten, Prof. Andreas Meck †
Mitarbeit:
Moritz Alken, Wolfgang Amann, Bernd Bayer, Johannes Dörle, Peter Fretschner, Sebastian Kruppa
Fotografie:
Michael Heinrich, München
Auszeichnungen: