Auf dem in Erbpacht überlassenen Grundstück der evangelisch lutherischen Gesamtkirchengemeinde München stand eine dreigruppige Kindertagesstätte in schlechtem baulichen Zustand. Im November 2010 erteilte der Münchner Stadtrat dem Baureferat den Auftrag, ein neues siebengruppiges Haus für Kinder zu errichten.
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Das markante, runde Gebäude fügt sich gut in die Struktur der Umgebung ein. Der wertvolle Baumbestand konnte wegen der besonderen Bauform im Wesentlichen erhalten werden. Durch einen überdachten Eingang gelangt man ins lichtdurchflutete, zweigeschossige Foyer. Dieses erschließt alle Gruppenräume. Außerdem dient es als Garderoben- und zentraler Spielbereich sowie Treffpunkt für Eltern. Alle Gruppenräume für den Kindergarten, die Kinderkrippe und den Kinderhort verfügen über einen direkten Ausgang zur Freifläche. Im Obergeschoss führt ein umlaufender Fluchtbalkon mit Treppe direkt ins Freie. Die großzügige Verglasung lässt die Räume mit der Umgebung verschmelzen. Der überdachte Freibereich vor dem Foyer bietet den Kindern auch bei ungünstiger Witterung einen geschützten Spielbereich. Der Garten ist mit vielseitigen Spielgeräten ausgestattet. Der ehemalige Spielhügel wurde modifiziert und schließt an die neue Terrasse im Süden an.
Ihre erste Assoziation seien die Rundbauten des chinesischen Stammes der ,Hakka‘ gewesen, erzählt Barbara Henning. In der Mitte der Häuser befand sich ein Hof unter freiem Himmel, in dem man sich traf und ein reges Sozialleben führte. Kunsthistorische Zitate sind ebenfalls in ihrer Arbeit versteckt, wie etwa die Anspielung auf Andrea Mantegnas Deckengemälde ,Camera degli Sposi‘, wo die Engel dem Hochzeitspaar von einer himmelüberwölbten Balustrade herab zuschauen - genauso kann man hier von der umlaufenden Empore der Kita auf den ,Innenhof‘ schauen...
Barbara Henning setzte aus verschiedenen Stücken ihr Himmelspanorama zusammen, das dann auf Tapetenpapier gedruckt und auftapeziert wurde. So also kam der Himmel auf die Erde, respektive in das Kinderhaus ... als ewig blauer Himmel, durchsetzt mit weißen Wolkenbergen.
Planungsbeginn: 2008
Baubeginn: November 2010
Fertigstellung: Juli 2012
Architekten:
meck architekten
Prof. Andreas Meck † LPH 1-2
mit Hammer Architekten Prof. Thomas Hammer LPH 3-9
Mitarbeit:
Yvonne Töpfer
Fotografie:
Michael Heinrich