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Wohnbebauung Villa Remy, Konstanz,
2006

Ähnlich der Haltung zur Entwicklung der Gebäudetypologie bzw. der Einbindung der Gebäude in den Bestand verfolgen wir mit der Weiterentwicklung der Freianlagen ähnliche Ziele. Die Bestandssituation wird weitmöglichst erhalten und die bereits vorhandenen Elemente wie Bäume, Hecken, Rasen, Efeu, Kies werden weitere zurückhaltende Interventionen formuliert.

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Die erste Ebene der Gestaltung ist die Bodenebene mit den Elementen Rasen, Kiesfläche und bodendeckenden niedrigen Pflanzen wie Efeu. Die Rasenflächen bleiben in etwa bestehen, während die Kiesflächen so erweitert werden, dass sie das Tableau bilden, auf dem sich die Gebäudekörper organisieren. Diese Flächen dienen der Erschließung. In den wenig genutzten Bereichen bzw. unter den Gehölzen werden die niedrigen Pflanzen künftig einen immergrünen „Teppich“ bilden.

Die zweite Ebene wird gebildet durch unterschiedlich hohe (von 80 bis 200 cm) Buxhecken, deren Figuration sich aus der Form der Heckenrahmung des „Familiengrabes“ableitet , das selbst erhalten bleiben soll. Hier werden lediglich die z.T. vorhandenen Ligusterpflanzen, ebenfalls durch Buxbaum ersetzt. Diese Hecken dienen künftig der Raumbildung in „Augenhöhe“ insbesondere im Hinblick auf die nachbarschaftlichen Anwesen. Bewusst wird die Fläche zwischen den Gebäuden von solchen Elementen freigehalten, um die gewünschte Offenheit des „Tableaus“ nicht zu beeinträchtigen. Diese Pflanzungen bilden den stärksten Eingriff in den Freianlagenbestand und zeigen dies auch durch ihre figürliche Ausprägung. Zu Gunsten dieser Hecken werden alle alten Pflanzen dieser „Größenklasse“ entfernt, auch die freie Hecke entlang der seeseitigen Grundstücksgrenze wird ersetzt.

Die dritte Ebene bildet das vorhandene Baumdach. Durch geringst mögliche Eingriffe in den Bestand wird der bisherige Eindruck und die Ensemblewirkung erhalten bleiben. Gleichzeitig werden die historisch vorhandenen Sichtbeziehungen nicht verändert. Im Bereich des südwestlichen neuen Gebäudes wird im Südosten ein Großbaum aus den vorhandenen Baumarten ergänzt, um hier das Gebäude stärker in die Bestandssituation zu integrieren. Andere vorhandene Bäume mit schlechter Vitalitätsprognose sollen im Rahmen der weiteren Parkpflege gleichartig ersetzt werden, die anderen Bäume sind soweit nötig einer Baumpflege zu unterziehen.

Ziel der Entwicklungsplanung für die Freianlagen sind also Maßnahmen, die trotz der hochbaulichen Interventionen den vorhandenen Charakter des Bestandes erhalten und ihn künftig stärker herausarbeiten. Die deutlicheren Eingriffe, also z.B. die neuen Hecken werden jedoch auch ablesbar sein und damit der zeitlichen Entwicklung der Freianlage eine neue Ebene hinzufügen.

Wettbewerb: 1. Preis, 2006

Architekten:

meck architekten

Prof. Andreas Meck †

 

Mitarbeit:

Werner Schührer, Jana Stratmann, Andreas Westner

 

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