Das neue Bibliotheks- und Hörsaalgebäude fügt sich wie ein Passstück geschmeidig in die umgebende Bebauung zum Frauenplan ein und ordnet innerhalb des Blocks die Räume neu: Der größere Bauteil der Bibliothek öffnet sich zu einem Platz im Innern des Quartiers, dem Hochschulforum. Der Verwaltungsbereich und die Büros wenden sich dem ruhigen Innenhof zum Frauenplan zu. Über Fußwegeverbindungen und eine Folge öffentlicher Platz- und Hofräume wird der Standort mit dem Stadtraum verknüpft.
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Das Volumen des Hörsaals folgt der fallenden Topographie und ist in den Geländesprung integriert: Es entstehen zwei Zugangsbereiche – einer auf Ebene der Bibliothek und einer mit öffentlichem Foyer auf der Ebene des Hörsaals. In der Gestaltung lehnt sich der Baukörper an das Bild eines Bücherregals an: In einen großen Rahmen sind über die Geschosse Regalreihen eingestellt wie Bücher in Regalböden.
Die Hülle des Gebäudes ist in Beton gegossen, die Oberflächen sind durch Schleifen und Spachteln handwerklich nachbearbeitet. Zusammen mit der Farbschicht wirken sie wie eine gespannte Haut. Der lasierende Anstrich in Dunkelgrau ist ein Farbton, der typisch im historischen Stadtbild von Weimar ist. Die Innenräume zeigen neben rohem Estrich und gestrichenem Beton in Anlehnung an die Bauhausarchitektur farbige Beschichtungen. Die Bibliothek dagegen ist mit Eichenholz ausgeschlagen – eine Analogie zur „hölzernen Bibliothek“ der Herzogin Anna Amalia. Vom Stadtraum aus wird das Innere der Bibliothek erlebbar: Von allen Seiten öffnet sich der Blick in den Freihandbereich, ebenso ist durch die Verglasung vom Innenhof ein Einblick in den Hörsaal möglich. Transparenz und Offenheit werden so zu zentralen Themen.
Wettbewerb: 1. Preis, 1991
Planungsbeginn: 1998
Fertigstellung: Juli 2005
Architekten:
Prof. Andreas Meck † (meck architekten)
und Stephan Köppel (Architekt) (Phase 1 mit 4)
Mitarbeit:
Wolfgang Amann, Bernd Bayer, Christoph Engler, Susanne Frank, Volker Hauth, Maximilian Rimmel, Peter Sarger, Werner Schad (Projektleitung), Uli Schwarzburger
Objektüberwachung:
gildehaus reich architekten, Weimar
Fotografie:
Michael Heinrich, München
Möblierung:
meck architekten
Auszeichnungen: