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Kardinal-Döpfner-Haus, Freising,
2017

Das Konzept eines offenen Hauses der Bildung und Begegnung in der ehemaligen fürstbischöflichen Residenz am Domberg in Freising, dem heutigen Kardinal Döpfner Haus, basiert auf präzisen, jedoch zurückhaltenden Reaktionen auf die vorgefundene Substanz. Wiederkehrende Motive und verbindende Abfolgen erzeugen eine übergeordnete Kontinuität auf verschiedenen Maßstabsebenen.

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Entwurfsbestimmend ist dabei die Typologie des Hofhauses, welches sich in unterschiedlichsten Variationen auf dem Domberg wieder findet. Wie bereits bei Gabriel von Seidls Anbau an das Kardinal Döpfner Haus, Anfang des 20. Jahrhunderts, wird auch jetzt das Weiterschreiben einer dombergtypischen Bauform vorgeschlagen - sowohl als Reminiszenz an Seidls Entwurf, auf dessen Grundmauern auch dieses Gebäude fußt, als auch als organisatorisch hocheffiziente Grundrisslösung, die mit einem kompakten Baukörpervolumen einhergeht.

Wesentlicher Unterschied in der Konzeption ist jedoch die Öffnung des Anbaus nach Süden und Westen.
Ein Bewegungsfluss vom Domhof bis hin zum Diözesanmuseum erzeugt hierbei eine spannungsreiche Abfolge von Plätzen und Räumen mit unterschiedlichen Qualitäten: von klein bis groß, von introvertiert bis offen, mit neuen Sichtbeziehungen nach Süden. Die Neuordnung ermöglicht ein neues Ankommen für Besucher des Dombergs. Dem repräsentativen bestehenden Eingang des Domplatzes wird ein Eingang vom neu gefassten und verbindenden Platz zwischen Bildungshaus und Museum gegenübergesetzt.

Die sich zukünftig eröffnende Beziehung der beiden Körper wird durch die räumliche Setzung der Neuerrichtung des Anbaus gestärkt. Die derzeit vorgefundene baukörperliche Dominanz, hin zum Diözesanmuseum und nach Süden, wird gelöst und eine respektvolle, sich in das Ensemble des Dombergs eingliedernde Höhenentwicklung geschaffen. Der Schwerpunkt der Silhouette des Dombergs liegt künftig wieder auf dem Dom und der ehemaligen Residenz. Der Anbau umreißt die Grundzüge und Geschossentwicklung des ehemaligen Seidl-Baus. Er bleibt jedoch, im Sinne einer respektvollen Zurückhaltung, mit seiner Traufkante deutlich unterhalb des Altbaus des Kardinal Döpfner Hauses und verzichtet auf aufstrebende oder hervortretende Elemente. Er entwickelt sich in Proportion und Maßstäblichkeit gemäß seiner zukünftigen Nutzung auf dem Domberg und stärkt damit den Wert des Vorhandenen.

Wettbewerb: 2017

Architekten:

meck architekten gmbh

Andreas Meck †, Axel Frühauf

Mitarbeit:

Martina Frieling, Tobias Jahn, Philipp Jung, Juliane Keck, Verena Reich, Nanjana Sterzik

Visualisierung:

VIZE

 

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