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Wohnsiedlung Gerhard-Bruders-Straße, Köln-Ossendorf,
2014

Köln-Ossendorf befindet sich am nordwestlichen Stadtrand von Köln. Die dort noch aus den 1930er Jahren erhaltene Wohnsiedlung in der Gerhard-Bruders-Straße wird sukzessive durch eine neu geplante und neu gebaute Wohnbebauung erneuert.

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Städtebau und Freiraum
Die neue Wohnbebauung erhält die Straßenfluchten und die Siedlungsstruktur der ursprünglichen Bebauung. Die somit entstehenden Wohnungsbauten verlaufen von Nord nach Süd und bieten den neu entstehenden Wohnungen optimale Ost- Westbelichtung. Die Stich- und Durchgangsstraßen nach jedem zweiten Baukörper sind verkehrsberuhigt und als Spielstraßen ausgebildet, um die Wohn- und Lebensqualität in der Siedlung zu erhöhen. Städtebaulich wird an jedem zweiten Kopfende eines Baukörpers ein gemeinschaftlicher und öffentlicher Platz ausgebildet, der durch gemeinschaftliche, soziale, öffentliche und gewerbliche Einrichtungen in den Erdgeschossen die Adressbildung schafft und den Wiedererkennungswert des einzelnen Hauses erhöht. Der Platz ist Treffpunkt und die soziale Infrastruktur der Siedlung. Hier gibt es Cafés, Eisdielen, Mutter-Kind-Cafés, Kinderbetreuung und einen Jugend- und Seniorentreff. Gleichzeitig werden zweckmäßig hierüber die Tiefgaragen erschlossen. Der Raum zwischen den Wohnungsbauten wird wieder zum Grünraum. 

Jeder einzelnen Wohnungseigentümergemeinschaft eines Gebäudes wird je ein Teil des entstehenden Grünraums zwischen den Riegeln zugeordnet. Diese Grünflächen sind Gemeinschaftseigentum und der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Dort gibt es Raum für die private Gärten der Mieter und Eigentümer, für Spielplätze, für sportliche Aktivitäten und für gemeinschaftliche und individuelle Aktivitäten der Miet- und Eigentümergemeinschaft, wie Grillen oder Public Viewing. Der Grünraum zwischen Straßenraum und Wohnbebauung, die sogenannte Vorgartenzone, wird den dort anliegenden Erdgeschosswohnungen als kleine private Gärten zugeordnet. An den Hauseingängen stehen wie vor 80 Jahren einladende Obstbäume und in den gemeinschaftlichen Grünflächen werden die bestehenden Bäume erhalten. Die Außenraumgestaltung ist schlicht, natürlich und nicht aufwendig, weder in der Herstellung noch im Unterhalt.

Architektur
Je drei Vollgeschosse mit begrüntem Flachdach bilden die rechtwinkligen Baukörper. An der Rochusstraße sind gemäß Auslobung vier Vollgeschosse vorgesehen. Die Baukörper sind als Massivbau mit einer Verkleidung aus rotem Sichtziegelmauerwerk konzipiert. Alternativ können die Fassaden auch als wärmegedämmte Putzoberfläche gedacht werden. Haptik (Kellenwurfputz) und Farbigkeit (siena rot) des Putzes sind hierbei dem Material des Ziegels entlehnt. Die Lebendigkeit des Materials sowie die Lochfassade mit großflächigen Fenstern bilden eine flächige aber getaktete und rhythmisierte Fassade, die für den Betrachter spannungsvoll und doch leicht verständlich ist. Das Erdgeschossniveau ist überall leicht erhöht, sodass man die Gebäude barrierefrei über Rampen oder Aufzüge (Rochusstraße) betritt. Eine Sitzstufe begrenzt den ebenfalls leicht erhöhten Vorgarten und kann besonders an den Eingängen zum Treffpunkt der Nachbarschaft werden. Die Dachfläche ist begrünt und ist als gemeinschaftliche Dachterrasse für alle Bewohner nutzbar. Die Wohnbebauung wird in zwei Typen eingeteilt. Die innenliegende Bebauung entlang der Gerhard-Bruders-Straße ist Typ I, die Gebäude entlang der Rochusstraße sind Typ II.

Gutachterverfahren: 2. Preis, 2014

Architekten:

meck architekten gmbh

Andreas Meck †, Axel Frühauf

Mitarbeit:

Franziska Bordan, Elica Tabakova

Visualisierung:

VIZE

 

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