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Ersatzneubau der katholischen Pfarrkirche Sankt Franziskus, Neuendettelsau,
2018

„Ein Haus aus lebendigen Steinen“ (vgl. 1 Petr 2,5) soll als Raum für die Gottesbegegnung entstehen. Der Neubau fügt sich in das bestehende Ensemble ein und orientiert sich in seiner Breite am Vorgängerbau. Sein rechteckiger Grundriss, welcher dem Gestaltungsprinzip des Goldenen Schnittes folgt, entsteht durch die Einkürzung des Fußabdrucks des Vorgängerbaus in östlicher Richtung. Der Baukörper erhält eine Staffelung in der Höhe. Die drei Stufen folgen dem exponentiellen Wachstum der Fibonaccifolge, welche in unmittelbaren Zusammenhang zum Goldenen Schnitt steht. Das skulpturale Gebäude bezieht Stellung im evangelisch geprägten Mittelfranken. Grundprinzip der liturgischen Ordnung ist die Circumstante. Durch die Gliederung des Raumes entstehen Bereiche unterschiedlicher Intimität. Die Möblierung und die Altarinsel sind geprägt von der Choreografie der liturgischen Handlungen.

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Der Kirchenraum öffnet sich zum Kirchhof. Über einen niedrigen überdachten Vorbereich betritt man das geostete Gebäude durch ein Portal aus Fichtenholz, es öffnet sich über dem Besucher ein nach oben strebender Raum. Die besondere Bedeutung des Tabernakels wird durch das einzige Fenster in der sonst geschlossenen Ostwand markiert. Ein klar abgeteilter Bereich kann als Werktagskapelle und für die Marienandacht genutzt werden, aber auch bei Hochfesten Teil des Kirchenraums werden. Das Gestühl ist für die wechselnde Zahl von Besuchern ausgelegt, die festen Bänke können durch loses Gestühl variabel ergänzt werden. Um auch der besonderen Bedeutung der Kirchenmusik Rechnung zu tragen, finden sich Orgel und Chor auf der Empore wieder. Von hier aus kann auch die Projektion von Lied und Text auf mobile Projektionsflächen erfolgen. Das Mitnehmen verschiedener vorhandener Prinzipalstücke in den neuen Kirchenraum spannt den Bogen von alter zu neuer Kirche. Mittelpunkt der Anlage bleibt der Pfarrhof als Ort der Begegnung. Die bestehenden Elemente im Außenraum werden teilweise neu platziert und durch einen Kreuzweg ergänzt. Der kleinere Neubau steigert die Nutzbarkeit des Pfarrgartens als Freiraum für vielfältige Aktivitäten.

Die gewünschte franziskanisch zurückhaltende Gestaltung findet sich in der Wahl von einfachen, robusten Materialien wieder, welche sich an den bestehenden orientieren und durch weitere lokale Baustoffe ergänzt werden. Die naturbelassenen, unbehandelten Materialien verleihen dem Raum ein besonderes Licht und Atmosphäre. Der Baukörper ist als hoch wärmegedämmter Massivbau konzipiert. In Verbindung mit den damit verbundenen Speichermassen können im Rahmen des Passivkonzeptes die Heizkosten mit einfachsten Mitteln dauerhaft niedrig gehalten werden.

Wettbewerb: 2. Preis, 2018

Architekten:

meck architekten gmbh
Andreas Meck †, Axel Frühauf

Mitarbeit:

Marie Bauer, Vivian Krieg

Visualisierung:

VIZE

 

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