Am aufgelassenen Industriestandort der Schott AG entsteht ein neues Quartier, das sozial ausgewogen mit einer Durchmischung aus gefördertem und freifinanziertem Wohnungsbau attraktive und zukunftsfähige Wohnungen beherbergt.
Die siedlungsräumliche Lage des Grundstücks ist durch Wohn- und Gewerbebauten unterschiedlicher Entstehungszeit, Funktion und Dimension heterogen geprägt. Die angrenzenden Siedlungen sind in Etappen ohne eine übergeordnete Struktur und auf sich selbst bezogen gewachsen. Eindeutige Hierarchien, Vorbilder oder übergeordnete freiräumliche Strukturen als Anknüpfungspunkte für die städtebauliche Entwicklung fehlen weitgehend.
Eine klare lineare Struktur aus ost-west orientierten, versetzten Zeilen greift das Hereinführen der Ufervegetation auf und schafft eindeutig gewidmete Freiraumtypen. Trotz hoher Dichte entsteht eine wohltuende Durchlässigkeit in Nord- Südrichtung, die der Grünraumvernetzung der beiden Ufer der Kleinen und Großen Isar zuträglich ist. Die Isar als Frisch- und Kaltluftbahn kann somit tief in das Quartier hineinwirken. Die Qualität des Wohnens am Wasser, atmosphärisch und klimatisch, wird auf in dieser Struktur für alle Bewohner spür- und erlebbar gemacht.
Dreistöckige Stadthäuser vermitteln mit ihrer differenzierten Höhenentwicklung in Körnung und Nutzung jeweils am westlichen und östlichen Rand und bieten eine attraktive alternative Wohnform zum angrenzenden Einfamilienwohnhaus. Die mittigen Zeilen sind geprägt von der Vorstellung einer kollektiven Struktur, die individuell interpretiert werden kann. Die gleichmäßige Tiefe von 18 Meter bietet Möglichkeitsräume für unterschiedliche Wohnformen: Durchmischtes Geschosswohnen für Jung und Alt, Familien und Alleinstehende, Clusterwohnen, Genossenschaftliches Wohnen oder inklusives Mehrgenerationenwohnen sind in der für ihre Aneignung offen gehaltenen Struktur denkbar.
Wettbewerb: 1. Preis, 2025
Architekten:
meck architekten gmbh
Axel Frühauf
Mitarbeit:
Valentin Müller, Franziska Schidlo, Stefan Zöls
Freianlage:
Lars Ruge LANDSCHAFTEN, Mobilitätskonzept: Julia Kinigadner